Historie

Das Floaten wurde Mitte der 1950er Jahre von dem renommierten Hirnforscher John C. Lilly (1915 - 2001) im Auftrag der US-Regierung für das National Institute for Mental Health entwickelt.
Zu dieser Zeit gab es zwei sich widersprechende Thesen, wie das menschliche Gehirn auf Reizentzug reagiert. Einige Forscher waren der Meinung, dass das Gehirn seine Aktivität verringern und sogar Gehirnzellen einbüßen könnte, wenn ihm dauerhaft Reize entzogen werden.
John Lilly war der gegenteiligen Überzeugung. Seine These wurde bestätigt durch den Bau des ersten Floating-Tanks im Jahre 1954. In einer großen Anzahl von verschiedenen Experimenten wies er damit nach, dass bestimmte Gehirnfunktionen durch Reizentzug angeregt werden. Durch den längeren Aufenthalt in einem Tank stellte sich sogar eine, um ein Vielfaches gesteigerte Kreativität ein.
Lilly erforschte die Wirkungsweise des Tanks über mehrere Jahrzehnte zunächst an sich selbst und seinen Mitarbeitern. Er distanzierte sich bald von seinem bisherigen Arbeitgeber. Den Floating-Tank und seine wohltuende Wirkung machte er in aller Welt bekannt und betrieb seine Forschungen im Rahmen eines eigens gegründeten Instituts weiter. Lilly lebte zuletzt als Delphinforscher auf Maui, Hawaii und starb im Jahr 2001.

Neben John Lilly ist Michael Hutchison der Mann, der sich am meisten um Verbreitung des Wissens über den Floating-Tank verdient gemacht hat. Der US-amerikanische Wissenschaftsjournalist hat 1984 ein umfangreiches Buch zum Thema verfasst. Er macht auf bis dato ca. 300 verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen alleine an Universitäten in den USA aufmerksam und fasst deren Ergebnisse zusammen. Bei der Lektüre von Hutchison wird schnell klar, dass der Tank in sehr vielen verschiedenen Anwendungsbereichen nutzbar ist.
Die heutige Gehirnforschung hat durch neue und immer feinere Messmethoden der verschiedenen Gehirnfrequenzen bemerkenswerte Fortschritte gemacht. Auch in der Zuordnung von bestimmten Hirnarealen zu spezifischen Bewusstseinszuständen werden immer neue Zusammenhänge entdeckt.
Hier ist die Floating-Anwendung Gegenstand vieler Untersuchungen in einem Forschungsfeld, das in vielerlei Hinsicht zukunftsweisend ist. Die Erforschung der menschlichen Erfahrung von Kreativität, erweiterten und mystischen Bewusstseinszuständen steht noch in ihren Anfängen. Die Forscher sind sich sicher, dass die Reduktion von Sinnesreizen bei gleichzeitiger Tiefenentspannung der Muskulatur noch einen sehr großen Beitrag zur Erforschung dieser Bewusstseinszustände leisten wird.